Das Problem des Raſſeneinfluſſes in der Entwicklung des abendländiſchen Chriſtentums — ein Auszug

 


Eine Zerreißung des Bandes zwischen Altem und Neuem Testament aus Gründen der Rassenlehre bedeutet für beide das Ende, denn ihr Zusammenhang ist nicht nur ein geschichtlicher, sondern organischer. Ein von allem "Jüdischen" gereinigtes Evangelium bleibt eine Utopie und wäre eben kein Evangelium mehr. Wir finden deshalb im Christianisierungsprozess der alten Germanen nicht den geringsten Widerspruch zum Inhalt des Alten Testaments, kein instinktives Zurückweichen, keine blutmäßige Ablehnung des "fremdartigen" oder "fremdrassigen" Stoffes. Es ist vielmehr ein lebhaftes Zugreifen und Interesse für die Bücher des Alten Testaments, weil dieselben etwas enthielten, was die altgermanische Religion nicht besaß: den Glauben an eine und dieselbe Gottheit für alle Völker. Die alttestamentliche religiöse Literatur zeigt an verschiedenen Stellen eine universelle Auffassung des Gottesgedankens, die nichts zu tun hat mit einer Verehrung der Naturgewalten primitiver Völker oder einer bloßen Stammesgottheit Jahve, sondern die auf die Weiterführung und Veredlung der Gottesidee im Christentum geradezu hindrängt.

Alois Hudal — Die Grundlagen des Nationalſozialismus