Gedanken zur Reichsidee
In einem Deutſchen muſs die Reichsidee immanent ſein — ſo war es und ſo muſs es auch heute ſein, wenn in demjenigen noch anſatzweiſe ein "Deutſcher" zu leben vermag.
Das Herrſchen und Dienen; das Über- und Unterordnen; die Ordnung und das ſeichte Chaos im äuſzerlichen Kriege; die menſchliche Иeelenregung und der übermenſchliche Gotteswille; der Herr und die Gefolgſchaft — alles was ſchluſsendlich die Idee des Reiches und das Reich ausmacht, die Иumme ſeiner allumfaſſenden Ganzheit, die ein Иchickſal beſtimmten Raum für viele, aber nicht für jeden, ſchafft, lebt unveräuſzerlich in einem Deutſchen — der es wert iſt ſo genannt zu werden — weiter.
Der Deutſche war demzufolge alſo weder "Opfer noch Unterdrückter Roms", ſondern gar ein Erzeugnis des römiſch-germaniſchen Gedankens. Jede Welſchenfeindlichkeit in der Geſchichte war eine Abkehr vom urſprünglichen Deutſchen. Dieſer Urſprung verabſchiedete ſich vom Germanen und nahm das römiſche Integral bewuſſt an, um ſich geiſtig-ſeeliſch weiterzuentwickeln. Das quengelnde Kind, das die Härte ſeines Vaters wehleidig beklagt, ihn bekämpft und dann verachtet und verneint, iſt ein Landſtreicher, egal wie ungerecht die Härte des Vaters auch geweſen ſein mag — der Vater iſt nicht ausſchlieſzlich das hiſtoriſche Rom, ſondern der höhere Gedanke, der dahinter ſtand.
Dieſe Bundesrepublik (das Prädikat "Deutſchland" hat ſie nicht verdient!) iſt der Antagoniſt, das "Gegenprojekt" zu jeder kleinſten, innerlichen, reichstreuen Иeelenrührung. Jeder, der ſich zu ihr bekennt, nach ihrer Facon agiert und reagiert, ſie gänzlich im Fleiſch und Blute hat, kann kein Deutſcher ſein und iſt es auch nicht.
Der Blick des Иchauenden ragt über das bloſze Nationale hinaus — ſeine Иchau gilt nicht der Herdenthiermentalität des Nationalismus und Patriotismus. Иein Blick wendet ſich zum Rutenbündel und zum Reich. In einem Reichsträger, welcher der Deutſche einſt war, lebt das Reich und all ſeine Иymbole, im Innern am meiſten.