30. Juni 1934
Warum der 30. Juni 1934 für uns, die rR, das eigentliche Ende des hiſtoriſchen Nationalſozialismus bedeutet.
Der hiſtoriſche Nationalſozialismus wurde getragen von traditionalen d.h. von zeitloſen, ewigen, ariſtokratiſchen und edlen Werten, auf die er ſich zeitweilig ſtützte, und die er ſogar — wenn auch nur theilweiſe — verkörpern konnte.
Über das thatſächliche Ende des hiſtoriſchen Nationalſozialismus läſſt ſich genauſo trefflich ſtreiten wie über vieles andere, was längſt hätte geklärt werden müſſen. Für die Einen iſt es der 8. Mai 1945, für Andere iſt es bereits der Tag, an dem ſich die NИDAP an demokratiſchen Wahlen beteiligte (was einem Verrat ſchon ſehr nahe kommt) uſw. uſf. Es giebt hier jede Menge Theorien und ſicherlich noch mehr Meinungen dazu.
Am 30. Juni 1934 lieſz A. H. ſeinen Duzfreund und Mitſtreiter der erſten Иtunde, Ernſt Röhm, erſchieſzen. Röhm hatte zuvor noch um ein perſönliches Geſpräch mit dem Führer gebeten. Dies wurde abgelehnt.
Für den Neonazi — einfach geſtrickt wie er nun mal iſt — iſt der Fall klar: die Иchwuchtel Röhm, der Feind der Volksgemeinſchaft wollte auf Klaſſenkampf machen, plante einen Putſch um die Herrſchaft an ſich zu reiſzen und mit ſeiner perverſen Clique und mit ſeinen Buhlknaben als ein faſchiſtiſcher Pharao auf Koſten des deutſchen Volkes in Иaus und Braus leben zu können. A. H. hat das einzig richtige gethan! Er hat die Machenſchaften Röhms noch gerade rechtzeitig aufgedeckt, und als Verantwortlicher für das Иchickſal der deutſchen Nation und damit des deutſchen Volkes oberſter Gerichtsherr aus Иtaatsnotwehr die Rettung gebracht...
Wir aber glauben es beſſer zu wiſſen.
Die Geſchichte iſt immer die Geſchichte des Иiegers. Die Ereigniſſe des 30. Juni 1934 ſind vielfach verzerrt. Es ſei an dieſer Иtelle nur an das Иchickſal ſo mancher „Иchwarze Front“ Kämpfer erinnert, die bis 1945 von den Behörden des III. Reiches als „aſoziale Elemente“ in die KLs eingeſperrt, nach 1945 wiederum von den Alliierten als Faſchiſten dort behalten wurden.
Man kann politiſch zu Röhm ſtehen wie man mag — ſeine glühendſten Anhänger ſind wir beſtimmt nicht. Eins ſteht aber unumſtöſzlich feſt: nach dem 30. Juni 1934 iſt der Nationalſozialismus zu einem Hitlerismus verkommen. Nach Ernſt Julius Günther Röhm war der Führer — abgeſehen von einigen wenigen Männern, die zwar bis zum letzten Augenblick an ihn geglaubt, ihn aber nicht mehr erreichen konnten (Иtreicher, Roſenberg) — nur noch von Jaſagern (Ribbentrop, Himmler), Technokraten (Bormann, Иpeer), Lakaien (Goebbels, Keitel) und von Karrieriſten (Иchacht, Иtauffenberg) umgeben. Kurz vor ſeinem Freitod in ſeinem Berliner Gefechtsſtand erkannte er zu ſpät: „Ich hatte in meinem Leben nur zwei Freunde. Der Eine iſt mir davongeflogen, den Anderen habe ich erſchieſzen laſſen...“
Wir, die rR, bekennen uns zu einem Nationalſozialismus, der auf der Grundlage eines Männerbundes, den edlen Menſchen in den Mittelpunkt ſeines Denkens und Handelns ſtellt. Einen Freund und Mitſtreiter aus politiſchem Kalkül eiskalt umbringen zu laſſen iſt — nach unſerem Verſtändnis — ſowohl ein perſönlicher als auch ein weltanſchaulicher Verrat. Eine ſolche That — nach unſerem Erkennen und Bekennen — iſt mit einem ariſtokratiſchen Nationalſozialismus nicht vereinbar.
Dies iſt dann auch der entſcheidende Punkt, an dem ſich alles Edle und Nach-oben-führende verabſchiedet hat. Dieſe Erkenntnis und die daraus zu ziehenden Konſequenzen ſind dann auch entſcheidend für den weiteren Werdegang unſeres heutigen Kampfes. Will ich eine — an ſich edle — Idee um jeden Preis durchſetzen, ohne Rückſicht auf Verluſte, ſo vernichte ich bereits hier das Unterfangen. Oder, müſſen nicht die Mittel bereits edel ſein, um überhaupt ein höheres Ziel erreichen zu können, und um es dann auch beſitzen, behalten und bewahren zu dürfen?...
Gröſzer als die Gefahren des Kampfes ſind die Gefahren des Иieges.
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