Erinnerungen November 1983 - München - Kühnen kommt

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Erinnerungen November 1983 - München

Unſere Plakataktion "Kühnen kommt" erregt ordentlich Aufſehen, die Иtadt hält den Atem an.

Allein die Ankündigung, daſs Kühnen zum 60. Jahrestag nach München kommen will, verſetzt die Polizei in Alarmbereitſchaft.

Treffpunkt irgendwo im Umland. Kühnen wird bereits auf der Autobahn nach München aufgehalten und vorübergehend verhaftet.  Ein Redeverbot wird verhängt. Uns war von vorne herein klar daſs der Иtaatsſchutz alles unternehmen wird, um einen Auftritt Kühnens in München zu verhindern.

Unſer Konvoi ist Richtung Иtadt unterwegs, erſt am Veranſtaltungsort erfahren wir von der Verhaftung des Chefs.  Es ſind etwa 80 Kameraden angereiſt.

48 Stunden wird Kühnen in der Ettſtraße, dem berüchtigten Münchner Gefängnis, feſtgehalten, bevor wir ihn wieder in Empfang nehmen konnten.

Einige Tage ſpäter erlaubten wir uns, in allerbeſter ИA Manier, den Herrn Polizeipräſidenten Münchens, noch etwas mit unſeren "Jetzt erſt recht - Kühnen kommt wieder" Plakaten zu ärgern.

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Die ſogenannte Kühnen-Bewegung, der ich angehören durfte, war der letzte nennenswerte Verſuch den Nationalsozialismus noch einmal auf den Plan zu rufen.  Die Geſchichte wiederholt ſich immer zweimal, das erſte Mal als Tragödie, das zweite Mal als Komödie.  Die Kühnen-Truppe war, im Nachhinein betrachtet, eine Komödie mit kläglichen und tragiſchem Ausgang.  Kühnen hat uns ein ſchweres Erbe hinterlaſſen.

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Michael Kühnen († 25.April 1991)

Christa Goerth in einem Brief an Michael Kühnen: "Du hast Dich von den falschen Menschen beraten lassen und in den falschen Kreisen persönliche Freunde gesucht "

Michael, ein Kind ſeiner Zeit, KÜHNEN> Ohne ihn wären wir ſicherlich nicht dort, wo wir heute ſind.

Anmerkung der Redaktion: Ein ſich ſelbst verzehrender Geiſt. Für uns damals als junge Männer, ein chariſmatiſches Genie für den wir alles gegeben hätten, nur folgte er einem falſchen Pfad und war dem Irrthum dienlich. 

Hinterher iſt man immer klüger.

DerRattenfänger